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Dienstag, 13. Januar 2015

Rückblick Kanchanaburi

So, nachdem der letzte Post, den ich mühsam am Handy getippt hab, sich ins Nirvana des thailändischen Dschungels verflüchtigt hat, der nächste Versuch.

Untertitel des Ganzen: die Grenzerfahrungen des Herrn Z.

Wir hatten uns ja vorgenommen, gemütlich mit der Deathway Railway nach Kanchanaburi zu tuckern. Da der Bahnhof Thonburi nicht so gut erreichbar ist, haben wir uns ein Taxi zum Hotel kommen lassen. Es hätte uns ein wenig stutziger werden lassen sollen, dass der Taxifahrer, der zuerst bei "Thonburi Station" verwundert nachgefragt hat, plötzlich ohne Zuhilfenahme von Navi, Telefonjoker o.ä. wusste, wo wir hin wollen.

Jedenfalls hat er uns bei einem ganz romantischen Bahngleis mit Marktständen rechts und links rausgelassen. Das sind wir dann nach hinten spaziert. Herr Z. von Schritt zu Schritt unentspannter. Wäre von links ein Ninja hergehüpft, er hätte ihn wohl dank seines Alert-Modus aus der Luft gefangen. Er fand die Bemerkung übrigens nicht witzig und meinte darauf nur, dass es in seinem Herkunftsort für so Leute wie uns eine Bezeichnung gäbe: Deppen. Tsss...

Wir haben dann die Chance genutzt und uns noch mit Reiseproviant für den jungen Herrn eingedeckt, um dann an der andern Seite des Gleises wieder zurückzuspazieren. Denn vor uns wäre wohl nur noch Pampa gekommen. Auf der Seite fand sich dann auch ein freundlicher Stationsaufseher, der uns erklärte, dass wir selbstverständlich ganz falsch wären und uns ein Zetterl mit thailändischer Notiz für den Taxifahrer gab, der uns zu unserm wirklichen Bestimmungsort bringen sollte. Soweit, so gut. Nur...da gab es jetzt natürlich keine Taxis mehr weit und breit, nachdem der unsrige das Weite gesucht hatte. Also gemütlich mit Kind und Kegel ins Tuk-Tuk gequetscht und ab ging die Fahrt - Gott sei Dank sind wir ja Packgenies und hatten nur Alex, unsern Hauptstadtkoffer und einen Rucksack dabei. 

Herr Z. wirkte irgendwie noch nicht wirklich entspannter. Herr D. hingegegen gefiel die rasante Fahrt. In fast Nullkommanix kamen wir dann auch wirklich bei Thonburi an und dank Zeitpuffer auch noch früh genug, um uns 3 Tickets für je 100,- Baht (ca. € 2,50) zu kaufen und uns einen Platz zu sichern. Fenster zum Runterschieben und offene Wagontüren zwischen den Abteilen - der Alptraum eines jeden Sicherheitsbeamten - ein Traum für uns. Naja, Herr Z. findet es anfänglich fürchterbar. Als wir jedoch die Unterschiede zur ÖBB erörtern (kein Schienenersatzverkehr, jeder hat einen Sitzplatz, Toilette bis zum Fahrtende benutzbar) und wir gemütlich hupend vor uns Hintuckern und die Landschaft genießen, meine ich, doch hin und wieder Verzückung in seinem Gesicht zu entdecken. Dies sollte sich jedoch bald ändern (hier verheissungsvollen Paukenschlag oä dazudenken).

Nach 3 Stunden Fahrt kommen wir relativ pünktlich in Kanchanaburi an. Nachdem vor dem Bahnhofsgebäude kein Taxi steht, spazieren wir ein wenig an der 4-spurigen Hauptstrasse entlang. Sehr zum Missfallen des Herrn Z. Mangels besserer Alternative, folgt er jedoch der besseren Hälfte. Das 17,7 kg schwere Kind sitzt mittlerweile am Rücken derselben im Ergo Carrier. Nachdem der alte Pfadfindertrick "in case of doubt, such a Tankstelle und frag" nicht funktioniert hat, drehen wir wieder um und hatschen zum Bahnhof zurück. Herr Z. befindet sich mittlerweile in der Gemütslage "unreife Pomelo".

Vor dem Bahnhof treffen wir Samoj und seine Familie mit ihrem Pickup. Der hat hinten auf der Ladefläche Sitze und ein Geländer und ein Dach. Was braucht man mehr zum Glücklichsein? Mittlerweile dämmerts schon langsam. Samoj weiss auch, wo unser Hotel ist. 80 km entfernt. Da kann er uns hinbringen. Tut er dann auch. Mit 140 kmh auf der Schnellstrasse. Herr Z. vergleicht das Ganze mit mit einem Bundesheerausflug. Lächelt aber dabei. Muss also ne schöne Erinnerung sein. Denk ich mal. Und frag sicherheitshalber nicht weiter nach. Als es dunkel wird, schaltet uns Samoj hinten sogar ein Licht ein. Sehr nett find ich das von ihm. Mr. D ist mittlerweile eingehüllt in seine Fleecedecke auf meinem Schoß eingeschlafen. Herr Z. äussert arge Bedenken bzgl. Zielerreichung. Findet auch meinen Witz, dass Samojs Oma sicher gut kochen kann, falls er uns bei ihr rauslässt, nicht witzig. Die Umgebung sieht mittlerweile ein bissl wie die Kummenberg-Region aus. Find ich. Ich glaube, im Dunkeln ein Grinsen zu erkenne, als wir nach Bezwingung einiger Serpentinen wirklich an dem Schild "River Kwai Resotel" langsamer werden und abbiegen.

Das verschwindet so schnell wie die Ratte im Bangkoker Noodlehouse als Samoj stehen bleibt und uns erklärt, dass da im Dunkeln vor uns der River Kwai liegt und wir uns jetzt da ein Boot checken müssen, das uns zum Hotel bringt. Ich finds super - Abenteuer, lustig. Damit bin ich alleine. Aber auch nur, weil Herr D. in der Trage weiterschläft. Samoj führt uns zum Pier, checkt uns ein Boot und gibt uns noch sein Karterl, damit er uns dann am übernächsten Tag wieder auf Zuruf abholen kann. Und ab geht's!

Herr Z. meint, dass man wohl nicht oft im Leben zu einem Wildfremden in ein Longtail-Boot steigt und über den stockschwarzen River Kwai fliegt. Ich komm mir vor wie in einer National Geographic Doku - erwarte eigentlich, dass uns jederzeit ein seltener Riesen-Piranha oder Nessie oder was weiss ich wer ins Boot hüpft. Passiert aber natürlich nicht. Dafür sind wir wohl einfach zu schnell. 

Das Kind wacht erst wieder auf, als wir im Hotel angekommen sind. Die Anlage ist traumhaft. Lauter kleine Häuser - großes, offenes Hauptgebäude mit Pooll, riesen Herbal Garden und Wege durch den Dschungel.

Wir genießen die zwei Tage sehr und im Nachhinein, findet Herr Z., war die Anreise doch ganz schön genial. Wenn man sich dann mal auf Thailand eingelassen hat. 

Der Pimpf adpotiert gleich einen der kleinen Hunde. Nennt ihn kreativerweise (da muss er nach seinem Vater kommen, von mir hat er das ned) "Schwarzi". Schwarzi ist unser zentraler Dreh- und Angelpunkt. Das erste, das am Morgen gesucht werden muss und das letzte vor dem Zubettgehen. 

Wir lassen uns mit dem Longtailboot flussaufwärts schippern, um dann mit einem Bamboo-Raft wieder runterzutreiben und führen den Youngster ins "Caving" ein. Familienfreundlich ohne Jumps zu Fuß durch eine Lava Höhle. Dafür mit Fledermäusen. Die Gott sei Dank dort bleiben, wo sie sind. An der Decke. Und das auf meiner Schulter war sicher Wasser von den Tropfsteinen. Ganz sicher. Hm.

Heute sind wir dann - fast schon langweilig - mit dem Taxi von Samoj (wohl der Volvo seines Cousins oder so) zurück nach Bangkok, um von dort nach Chiang Mai zu fliegen.

Hier schreibe ich gerade von dem wundervollen Rainforest Boutique Hotel, in dem wir die nächsten 4 Nächte verbringen werden. Morgen soll es Zig-Zag-Lining gehen. Ich nehm sicherheitshalber mal das Kindle mit. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich da vielleicht eher passiv daran teilnehmen werde. Nur zur Sicherheit. 

Weiters auf dem Plan stehen eine Nachtsafari, ein Tagesbesuch vom Elephant Nature Park und natürlich werden wir uns auch auf dem Nachtmarkt die Beine vertreten.

Dann geht es am 17. weiter nach Krabi bzw. mit dem Shuttle von dort nach Koh Lanta. Mit AirAsia. Ich sag nur. Randinfo halt. 

1 Kommentar:

  1. Hihi, da Herr Zant macht wohl zum ersten mal an gscheiten Urlaub ;). Viel Spaß und viel Glück beim AirAsia Flug!

    I flieg dann mit Ethiopian...macht jetzt auch nicht den sichersten Eindruck..da fällt mir der Witz ein...wie fällt ein Äthiopier vom Baum? .... Und wie fällt ein Verheirateter Äthiopier vom Baum (Hinweis: Ehering!)...aber nun wieder zu euch! A schöne Zeit noch :)

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