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Sonntag, 17. Juli 2016

Mae Nam, Madsum und ein bisschen Chaweng

Wie immer - ok, das letzte Mal halt - wenn uns das Gsnze zu überlaufen vorkommt, hauen wir in den Norden nach Mae Nam ab. Für uns einfach die schönste Gegend, weil fast menschenleer. Den Nachmittag verbringen wir ganz klassisch am Strand und lassen ihn dann in unserem dortigen Lieblingshotel (Achtung, Geheimtipp: Mimosa Resort & Spa) bei hervorragendem Essen ausklingen. Ich sag nur Fried Prawns in Tamarind Sauce. Mhmmm.



Gestern fand dann unser Schnorcheltrip nach Kho Tan und Madsum statt. Die Kinder waren schwerst begeisterst davon, mitten in bunten Fischen zu schnorcheln und eine ganze Horde von Seegurken zu entdecken. Ich musste all meine Kräfte bündeln, um nicht den strohbehuteten, Dosenbier-saufenden Amerikaner und die drei Chinesen vom Nachbarboot abzuwatschen, die es besonders witzig fanden, sich mitten aufs Riff zu stellen und Fische mit einem Korb zum Spass rauszufangen. Sogar die Kinder haben es geschafft, so gut wie gar nicht am Riff anzukommen und auf die Natur Rücksicht zu nehmen. Wo sind die Park Ranger von Kho Lanta, wenn man sie braucht? Jedenfalls hoffe ich, dass das Riff ihren Fußsohlen feinste Risse beschert hat, die sich jetzt entzünden und zu einem langsamen, qualvollen Tod führen. Von Herzen.
 

Nach einer Stunde schnorcheln, Krebse mit der Gopro "jagen" und Fischsorten zählen, sind wir mit dem Longboat weiter nach Madsum, um dort ein kleines Picknick zu machen und den weissen Strand zu geniessen. Die Kinder haben sich im Speerfischen geübt und Herr Z. in Meditation. So hat er es geschafft, der Gruppe indischer Männer nicht die Ohren lang zu ziehen und etwas über respektvolles Verhalten gegenüber Frauen zu erzählen. Um auch mal was Nettes über andere Menschen zu sagen: das britische und das spanische Pärchen, die mit uns unterwegs waren, waren wirklich zuckersüss und angenehm. 
 

Am Ende des Schnorchelausflugs gabe es dann noch ein unglaublich leckeres Abendessen mit frittiertem Barrakuda, Gemüsecurry, Hühner-Kokoscurry und einem Seafood-Curry  in einer hervorragenden süß-sauren Sauce. Die Zwerge haben am Strand Korallen gesucht und Fliehkräfte bei Calippo-ähnlichem Eis getestet.

Heute, am letzten vollen Tag auf Samui, haben wir den Tag langsam angehen lassen und sind dann Nachmittags nach Chaweng in den Aquapark. Besteht der Großteil des Elterndaseins eigentlich daraus, die Kinder irgendwo auszupowern oder ist das nur bei uns so?! Die Jungs hatten jedenfalls sehr viel Spaß auf den riesen Aufblasdingern. Wir waren sehr angenehm überrascht von diesem Strandabschnitt von Chaweng. Zwar schon recht busy, aber weit weg von dem letztmaligen Erlebnis mit dröhnenden Beats und promenierenden Testosteronbeaus. Wir haben es uns dann auf den Liegen der Monkey Bar bequem gemacht und den tollen Sandstrand genossen. Denn das muss man Chaweng lassen: kein anderer Strand hat so feinen Sand. Und das Chicken Satay der Monkey Bar war das Beste bisher. Weiß man zu schätzen, wenn man mit Kindern reist. Wobei...was die mittlerweile alles essen, glaubt uns ja keiner!

 

Morgen geht es dann schon wieder Richtung Bangkok - der letzte Zwischenstopp vor unserer Heimreise.

Ich habe immer noch kein Tier eingepackt. Liegt aber nicht an mir. Ich sags nur...

Freitag, 15. Juli 2016

Koh Samui

Relativ gut erholt und weiterhin ohne größere körperliche Verletzungen machen wir uns am Nachmittag auf den Weg nach Samui zum wohlverdienten Badeurlaub. Also nicht nur Pool, sondern auch Meer.

Von Chiang Mai gibt es leider keinen Direktflug, sondern man muss in Bangkok umsteigen. Mit einem Puffer von 1,5 Stunden sollte das genau passen. Sollte. Tut es wohl auch, wenn der erste Flug nicht verspätetet ist. Die Wartezeit verbringen wir in der sehr angenehmen Bangkok Airways Lounge bei Häppchen und natürlich gratis WLAN. Wie fast flächendeckend in Thailand. Deshalb hat Herr Z. auch die Mailapps am Handy entfernt. Freiwillig, übrigens. Wir scherzen darüber, dass wir den Anschlussflug wohl schaffen, aber unser Gepäck wohl nicht. Haha. So witzig. Not.
 

 Kurz nach 21 Uhr kommen wir dann am schnucklig-kleinen Flughafen an. Unser Gepäck natürlich nicht. Das wird uns aber laut Bagage Service mit dem nächsten Flug, der um 22 Uhr landet, nachgeschickt. Nachdem wir unsern Fahrer gefunden haben, der schon fast aufgegeben hatte, nachdem er nur Chinesen gesehen hat (seine Worte, nicht meine), düsen wir los. Während der 40 Minuten Fahrt schlafen die Kids ein und wir wundern uns über das enorme Wachstum von Samui. Es scheint sich in den letzten 1,5 Jahren verdoppelt zu haben und von dem Samui, das ich vor 11 Jahren kennengelernt habe, ist natürlich so gut wie nichts mehr da. Schade irgendwie, aber nicht verwunderlich. Natürlich ist die Insel immer noch traumhaft, aber halt sehr touristisch. 
 
 

Unsere Villa am Berg ist riesig und wunderschön. So lässt es sich ziemlich gut aushalten. Damit die Kinder sich mal wieder so richtig austoben können, sind wir gestern mit ihnen in einen kleinen Wasserpark gefahren. Sehr überteuert für thailändische Verhältnisse, aber sehr wichtig, um als Eltern mal zu verschnaufen während sich die drei Irren durch die Gegend jagen. 
 
Heute werden wir ein wenig Strandhopping betreiben und morgen dann einen Schnorchelausflug wagen. Isolde, unser Neuzugang, passt leider nicht in den Yaris und muss dann am Pool warten.
 

Donnerstag, 14. Juli 2016

Eremiten, Jesus the Healer und physikalische Weltwunder

Das hat jetzt ein bisschen gedauert bis zu diesem Post. Der Grund liegt auf der Hand bzw. die Bakterien im Verdauungssystem. ;) Aber beginnen wir mal beim Anfang.

Sonntag Morgen holt uns unser Guide NAT von Feelgood Travel zur Chiang Mai Sause ab. Eigentlich wollten wir auch hier einen deutschsprachigen Guide, aber das scheint in Chiang Mai ziemlich unmöglich zu sein. Um den Kiddies ein wenig Kultur näher zu bringen, haben wir uns für den Besuch von Wat Doi Suthep und dem Wawarot Market entschieden. Der Tempel liegt am Berg und überblickt ganz  Chiang Mai. Zur Freude der Kids reisen wir auf der Ladefläche des Pickups. Bei einem kleinen Zwischenstop an einem Aussichtspunkt lassen sich die Kinder porträtieren. Tja...es scheint ein ziemlicher Unterschied zu sein, ob man asiatische Kinder porträtiert oder kaukasische. Mit dem als Fahndungsbild liegen die Chancen wohl so bei 0,2%. Aber mei...hab 1,- Euro schon wesentlich schlechter angelegt. 
 
Nachdem wir schnaufend die 306 Stufen zum Tempel erklommen haben, füttert uns der ebenso schnaufende NAT mit vielen interessanten Details über Entstehungsgeschichte, Abläufe und Verhalten der Buddhisten. Dass er auch zu den Männern gehört, die Regel 5 (kein Alkohol) nicht ganz so ernst nehmen, erwähnt er zwar lachend extra, ist meinem Näschen aber schon zuvor nicht entgangen. Die Kinder läuten die Glocken als obs kein Morgen gäbe - so viel Glück kann man ja in einer Lebenszeit ned aufbrauchen. Ha - wir werden bald eines besseren belehrt!
 
 

Beim Abstieg wundere ich mich, warum mir ein wenig schwindlig ist und meine Beine wackeln. Als alte Weinberg-Wanderin sollten mir 612 Stufen eigentlich nichts machen. Ich schiebs auf die Hitze. 

Ein sehr leckres (und gut klimatisiertes) Mittagessen später, schauen wir beim Wawarot Markt vorbei und bestaunen thailändische Handwerkskunst, geröstete Grillen und Chips aus Fischmagen. Niemand will mit mir Bambuswürmer essen. Alles Luschen. Dafür wollen alle eine Art thailändische Mochi aus Taro gefüllt mit einer Erdnusspaste. Nach der gefühlt 3.426. Frage, wann wir denn jetzt endlich wieder ins Hotel fahren (man muss ja die neugekauften Flossen und Taucherbrillen ausprobieren), geben wir auf und  machen uns auf den Heimweg. Menschen mit Kindern, die noch in Tragen passen oder gar nicht vorhanden sind, könnten wohl ewig auf dem Markt verweilen. 
 
 

In der Nacht wache ich mit dem Gefühl auf, dringend aus meiner Haut kriechen zu müssen. Eine innere Unruhe lässt mich fast durchdrehen und ich wundere mich, woher das kommt. Ich war doch gar nicht auf einer Full Moon Party. Und mein Mann gibt mir auch schon lange nichts mehr heimlich ins Glas. Glaub ich mal. Als mein Körper nach kalten Lappen schreit, der Geistesblitz: ich hol mal das Fieberthermometer. Schöne 39,4 Grad (Peter, ich wink dir!). Während ich zwischen Bett und WC hin und herkrieche, entschliesse ich mich, dass ein Spitalsbesuch mit 3 Kindern im Schlepptau um 3 Uhr Früh keine Option ist und ich bis morgens durchhalte. Mein Freund Paracetamol hilft mir dabei. Pünktlich um 7 wecke ich scheppernd mit Schüttelfrost Herrn Z. Seine aufgerissenen Augen verheissen sicher Begeisterung.

Wie schon beim letzten Besuch in Chiang Mai, geht's ab ins McCormick Hospital. Das ist sehr nett. Ein Pianospieler klimpert aufbauende Melodien im einen Wartebereich, ich komme in den Genuss, mit der Schwesternschaft in einem amdern zuerst eine Vorentscheidung der Thai Miss Universe und dann eine Art Thailand sucht den Superstar anzusehen, während ich 1 Stunde auf meine Blutwerte warte. Grossartigst. Die ca 14jährige Prinzessinnen-Ärztin ist so süss, dass ich sie am liebsten umarmen würd. Aber ich halte mich zurück. 
 
Als ich mit dem Ergebnis "bakterielle Infektion" ins Hotel zurückkomme, liegt Mr D im Bett, den Kübel neben sich. Ihm ist aber nicht schlecht. Reine Vorsichtsmaßnahme. Er hat "nur" beim Rückwärtssalto am Pool vergessen, nicht nur nach oben, sondern auch nach vorne bzw hinten zu springen und ist so am Ende der Drehung mit dem Kopf am Boden aufgeknallt, um dann ins Wasser zu rutschen. Riesenschock für alle Umstehenden. Mindestens Genickbruch wurde angenommen. Und was hat der kleine Scheisser: NICHTS!!! Keine Platzwunde, kein Kopfweh - nicht einmal eine Beule! Welche physikalischen Wunderkräfte mit Drehbewegung, Kraftmoment, Wasserspannung usw da zusammengewirkt haben - man weiss es nicht. Vielleicht wars ja das Glockenläuten. 

Um die Kinder möglichst verletzungsfrei zu beschäftigen und mir ein wenig Ruhe zu verschaffen, verbringt Thomas den Nachmittag mit ihnen im Aquarium und zählt Fische.

Nachdem ich dann in der Nacht sowieso alle 30 Minuten zwischen Bett und WC wechsle, kann ich so ganz gut Puls und Pupillenreaktion überprüfen. Als Mutter eines Daredevils hat man ja das Gehirnerschütterungsprotokoll im AKH schon 1, 2 mal mitgemacht.

Den Abschlusstag in Chiang Mai planscht die Meute dann am Pool (mit Rückwärtssalto-Verbot) und besucht abends noch ein letztes Mal den Night Market. Ich liege im Bett und lese mittlerweile Buch Nr 5. Chiang Mai - mein Diät- und Entspannungscamp. 

Sonntag, 10. Juli 2016

Elefanten und Weisshand-Gibbons

Den Ankunftstag haben wir gemütlich am Pool verbracht. Nachdem sich niemand bei den teils doch sehr waghalsigen Sprüngen verletzt hat, gibt es dazu nicht viel zu erzählen.

Am nächsten Tag dasselbe Spiel und abends dann ein Besuch am Night Market. Wir haben uns die Bäuche vollgeschlagen mit verschiedenen Spiessen und die Kids haben sich noch ein Nutella Roti gegönnt. Wer denkt, unsre Palatschinken gehn auf die Hüften, der kennt die malayische/indische Variante davon nicht. Kondensierte Kokosmilch sorgt dabei für den Powerboost.

Um von den Bäuchen abzulenken, haben wir uns dann eine Pediküre gegönnt. Durchgeführt von ca 500 Fischen. Was für ein Spass!

 
Gestern haben wir dann den Tag im Elephant Nature Park ( http://www.elephantnaturepark.org/ ) verbracht, den wir allen sehr ans Herz legen können. Auf der Fahrt dahin kriegt man ein Video zu sehen, das nicht nur Background Info zur Foundation enthält, sondern auch die grausame Wahrheit, was mit Elephanten gemacht wird, damit sie sich überhaupt führen/reiten lassen bzw Fussball spielen und dergleichen. Wochenlang in einer Art Folterkammer mitten im Dschungel fixiert, geschlagen, verbrannt, Motoröl in Wunden gegossen. Immer wieder unfassbar, wozu der Mensch fähig ist. 

Alle mittlerweile 70 Elefanten wurden vom Park "aufgekauft", weil sie aus Altersgründen oder wegen Verletzungen für das Geschäft nicht mehr brauchbar waren. Bis auf einen. Diese Dame wurde von ihrem Mahout gebracht, der den Elefanten nach dem Tod seines Vaters geerbt hatte und wollte, dass es dem Tier endlich gut geht. Er  ist auch weiterhin ihr Mahout geblieben und seine Kindern können durch die Unterstützung des Vereins zur Schule. 
 
Neben den Elefanten finden sich auf dem Gelände auch ca 400 Hunde, ein Großteil davon wurde nach dem letzten Hochwasser von Freiwilligen aus den Überschwemmungsgebieten gerettet, 300 Katzen, Pferde, Wasserbüffel, Schweine und jede Menge rote Ameisen. Warum Noah die Ameisen mitnehmen durfte und ich den kleinen Hundefluff nicht - unverständlich. Man frage Herrn Z. Das Foto zeigt einen Raupenfluff. Auch der durfte nicht mit.

 
Die Kinder waren jedenfalls schwerst begeistert von Füttern und Rüssel streicheln. Komplettes Unverständnis hatten sie jedoch, als wir ihnen erklärt haben, warum welcher Elefant welche Verletzung hat.
 Abends waren wir dann so müde von den Elefanten-Spaziergängen, dass wir nur noch am Pool rumgelunget sind und auch gleich im Hotel gegessen haben.
 


Heute standen The Flight of the Gibbon und Night Market am Programm. Nach einer ewigen Fahrt durch den Dschungel über eine Serpentinenstrasse mit locker 45 Grad Steigung kamen wir wohl nur Milisekunden vor einem grösseren Brechanfall an. Ich sag nur: das Gackerl-Sackerl war schon in Position. Mach Station 3 hat Herr Z. alle väterlichen Bedenken ausgeblendet und sich damit abgefunden, dass die Horde von Rabauken komplett wahnsinnige Äffchen sind, die sich nicht schnell genug von den Plattformen stürzen können. Gott sei Dank ist dieses Unternehmen wirklich sehr auf Sicherheit bedacht und durch die doppelte Sicherung konnten wir keine Verluste verzeichnen. Aber man muss sagen: 3 Kids, 30 m überm Dschungelboden - es gibt Aktivitäten mit weniger Adrenalinausschüttung als Ziplining. Mehr Fotos von der Action gibts morgen. Mein Handy hat irgendwie keinen USb Port.
 
  

Donnerstag, 7. Juli 2016

Von Monsun, China Town und Chiang Mai

Vor unserem Ausflug mit Green Mango Tours, einem deutschsprachigen Operator (Anm.d.Red.: kleiner Trick für Eltern: versteht das Kind, was gequatscht wird, ists gleich halb so quenglig), haben wir uns noch kurz an der Pool Bar gestärkt. Das kurz bezieht sich auf AN der Pool Bar. Wir durften nämlich - natürlich so ca 30 Sekunden nach dem Servieren des Essens - den Monsun kennenlernen. So richtig. Innerhalb von Sekunden stand alles Unterwasser und wir sassen IN der Pool Bar. Quasi dem Koch am Schoss. Essen verbindet wirklich.

Pannee (sprich: Pani) hat uns dann relativ nass in der Lobby vorgefunden, aber trotzdem mitgenommen. Schirme haben wir Alibi halber auch mitgenommen. Nachdem man nei Tempelbesuchen min knielange Kleidung tragen sollte, hatten wir auch alle lange Hosen. Helle Leinenhosen werden bei Starkregen übrigens durchsichtig. Aber he - bedeckt waren meine Knie, da lass ich mir nichts nachsagen.
 
Mit verschiedenen Booten haben wir uns nach China Town vorgearbeitet und uns durch die verwinkeltsten, abwegigsten Gassen gequetscht. Wie die Motorräder auch. Die passen in Thailand nämlich überall durch.

Auf einem "Gehsteig", der genau die Breite der roten Plastikstühle hatte, hat uns Pannee abgestellt, um Momente später mit Tellern voll dem besten Hühner- und Schweinecurry wiederzukommen. Heiss, scharf, lecker. Und alle Kinder haben mitgegessen. Verrückt. Muss ein Abenteuer-Wormhole gewesen sein. Nur beim gestockten Blut habens ausgelassen. Der Mann aber auch. 
 
  

Frisch gestärkt und immer noch nass ging es weiter vorbei an Marktständen mit getrockneten Haut-Chips, Gänsen, Wassergetier und "alles vieeeel viel Kitsch" (Zitat Pannee). 

Als sie uns in ein Tuk-tuk verfrachtet und meint, sie hat dem Fahrer eh gesagt wohin und sie hofft, uns bald wiederzusehn, lachen wir noch. Nach 10 Minuten Fahrt durch Hinterhöfe, vorbei an Autofriedhöfen und Friseurshops scherzen wir, ob wir jetzt wohl zu einer thailändischen Oma gefahren werden und uns dort den Lebensunterhalt verdienen müssen. Das Lachen gefriert uns auf den Lippen als der Fahrer im Nichts stehen bleibt und wir aussteigen sollen. Mit Nichts meine ich: irgendeine Sackgasse in irgendeinem Winkel, der sicher keine touristische Attraktion versteckt hält. Hier warten wir brav. Was hätten wir auch sonst tun sollen...
 
Irgendwann taucht dann doch glücklicherweise das Tuk-tuk mit Pannee, Thomas und Noah auf. Glück gehabt. Von hier aus fliessen wir zu einem Guesthouse, das nicht nur einen phantastischen Ausblick bietet, sondern auch überdacht ist und uns die Möglichkeit zum Trocknen bietet. Hier entspannen wir gemütlich und nehmen dann unser Abendessen zu uns - die Kids geschlossen Chicken Satay und Pommes, wir Pad Thai, fritierten Seebarsch in Zitronengras und warmen Glasnudelsalat mit Meeresfrüchten. Unglaublich gut. Auf die Weiterreise zur Haupstrasse in China Town, um dort das Dessert einzunehmen, verzichten wir, nachdem die Strasse mittlerweile komplett geflutet ist.
 
 
Wir zwängen uns nochmal durch geheime Gässchen, nehmen gaaaanz leise die Abkürzung über den Hinterhof eines Klosters, um die Mönche nicht zu wecken. Die schlafen übrigens nackig, falls sich jemand fragt. Die orangen Tücher, aus denen sie ihre Körperbedeckung falten, hängt nämlich im Innenhof. 
 
Nachdem wir mit dem Boot den Chao Phraya überquert haben, gehen wir eine halbe Stunde auf Tuk-tuk Jagd und düsen dann wie die Irren zurück zum Hotel. Ein Tuk-tuk ist übrigens ziemlich genau so groß wie ein Autobusreifen. Erkennt man gut, wenn man von einem überholt wird. Bei monsunnasser Fahrbahn. 6spurig oder so. Aber wir hatten nie ein mulmiges Gefühl. Ich schon gar nicht.
   
Im Hotel haben sich die Jungs dann noch ne Runde Room Service gegönnt. Hatten ja auch kaum was zu essen auf der Tour...

Am nächsten Morgen kurz vor Abflug nach Chiang Mai klagt Mr D über Bauchweh. Mit Schrecken erinnern wir uns an die letzte "Bauchweh-Attacke" in Chiang Mai. Wer das nicht tut, kann hier am Blog gerne nachlesen. 
Aber nichts, was Boots (Anm.d.Red.: eines der ausländischen Lieblingsgeschäfte der Blogeigentümerin) nicht beheben kann. Geniales Antiflatulenz-Mittel für Kinder gekauft (auch bzw speziell bei Drei-Monats-Koliken). Gegeben, alles gut. Welche hinterhältige Lobby den Vertrieb des Produktes in AT verhindert, kann man nur ahnen. Scheidungsanwälte oder Prozac-Lobby wär mein Tipp. Grossbestellungen von Jungeltern werden bis 20.7. entgegengenommen.
 
  

Angekommen in Chiang Mai haben die Kids gleich mal den Pool für die nächsten 2-3 Stunden in Beschlag genommen. Reisen mit k=>1 ist hervorragend. Herr Z. und ich ziehen uns auf Pineapple Shake und Kokosnuss zurück auf die Liege.
 
 

Morgen wird dann am Pool entspannt und am Abend geht's ab zum Night Market. Ich bin versucht, eine Tour bei einem bestimmten Veranstalter zu buchen. Der scheint phänomenale Toiletten zu haben.
 

Dienstag, 5. Juli 2016

Welcome back oder as we say: Sawasdee kha/khrap

Da sind wir wieder. Schneller als gedacht und trotzdem viel zu lange her. Oder wie Thomas sagen würde: "Das ist ein bissl wie Heimkommen. Lauter Ecken, die ich kenne." (Anm.d.Red.: das mag wohl eher an seinem Orientierungssinn und dem Schlafentzug liegen. ;) )

Nachdem es in Wien für eine 5köpfige Familie mit Gepäck nicht spontan (i.e. 22 Stunden vor Abflug) möglich ist, ein Großraumtaxi zu bekommen, sind wir mit unserm Auto gemütlich zum Flughafen gefahren. Unsere gute Seele Helmut hat danach eine Spritztour mit ihm gemacht. Nachdem er so gerne Lexus fährt und weiss, dass wir erst am 20. wiederkommen, cruist er wohl noch immer. Vielleicht in Kroatien?!
 
All unsre Viecher sind bestens versorgt. Wissen wir, weil wir gestern mit Ulli telefoniert haben. Wie immer am ersten Urlaubstag. Nein, wir sind keine Helikopter-Tierbesitzer. Aber Ulli und der Fernseher brauchen immer ein bissl Unterstützung bis sie zueinander finden. ;)

Geflogen sind wir dieses Mal leider nicht Business mit der AUA. Kann sich ja mit 3 Kids niemand leisten. Auch ned über Smart Upgrade. So viel Verfügbarkeiten gäbs eh ned. Also hat sich der Finanzminister (moi) entschieden, die Flugkosten um die Hälfte zu minimieren und mit Stop-Over über Dubai zu fliegen. Emirates also. Neuer A380 also. Der heißeste Scheiß also. Sagt zumindest der Mann. Der hat sich nämlich eingelesen und kennt neben dem Kraftstoffverbrauch sicher auch die Schuhgrößen der Crew.

Mir ist das ziemlich Blunzn, allerdings find ich die angewärmten Tücher fürs Gesicht, die enorme Beinfreiheit und als Reisende mit Kindern die - Achtung Trommelwirbel - 200 Kanäle Bordunterhaltung mit mehreren KidsChanneln, 800 Filmen und Computerspielen phantastisch.
 
Nicht so davon profitiert haben die Eltern des ca 2jährigen Mädels 3 Reihen hinter uns. Wenn dieses alle 1,5 Stunden aufgewacht ist, hatte sie keine Zeit, sich einen Film auszusuchen. So rasch als möglich musste sie sich vom Sitz auf den Boden winden, um dort hysterisch zu schreien. Nein, ich meine nicht weinen. Ich meine Exorzisten-Film-besessens Winden/Kreischen/Schreien. Witzig wie sich das Empfinden als Elternteil ändert. Dauernd kurz vor Relaktation bin ich voller Mitleid für Kind/Eltern. Den alleinreisenden Erwachsenen...naja, sagen wir mal: geht es nicht ganz so. ;)

Zwischenstop in Dubai ist sehr angenehm. Die Kids essen was und toben sich in der Kidszone aus. Ich würde gerne meinen Mann küssen. Nicht arg. Ohne Zunge. Aber darf ich das? Public affection und so. Der Mann weiss es auch ned und meint: "Lass es lieber." Das muss Liebe sein. Wir lassen es lieber. 

Mehr (Kinder) oder weniger (Eltern) ausgeschlafen kommen wir in Bangkok an, weichen elfengleich den Tourkeilern aus und fahren mit dem Public Taxi ins Hotel. Das Anantara Riverside ist ein Traum. Überall riecht es wie bei Oma im Bad (Zitronenverbene). Die Anlage ist riesig, wir bekommen die Zimmer 674 (Zant) und 666 (Catulli). Ob das am Kindernamen liegt? Man weiss es nicht...
 
Die Kids toben sich im Pool aus und wir versuchen, nicht auf der Liege einzuschlafen. Ich schaffe es auch.
 
Mr D rutscht beim Abendessen aus und schrammt sich einen Mückenstich auf. Fast wäre er gestorben. Sieht zumindest das Personal so. Ich glaube, sie wollten fast einen Hubschrauber kommen lassen. Ich kann sie knapp davon abhalten, nach einer Desinfektion den Arm noch mit Alkohol zu behandeln und zu verbinden. Nachdem Damian jetzt hofiert wird, überlegt Joshua, sich jetzt auch zu verletzen.
 
Am Morgen von Tag 2 passiert, worauf ich die letzten Jahre gewartet habe: ich bin wach und das Kind nicht. Als ich es wecke, zieht es die Decke über das Gesicht. Ich bleibe unerbittlich: Payback für die ersten Lebensjahre. Muahaha!
 
Nach einem Frühstück sondergleichen - das Buffet ist in einem 5km-Durchlauf zu bewältigen - liegen jetzt alle faul rum. Am Nachmittag werden wir dann zu einer Tour abgeholt. 

 
So: too be continued...

Montag, 26. Januar 2015

Koh Samui, Chaweng

Nachdem wir auf Koh Lanta entspannt haben, freuen wir uns auf ein bißchen mehr Trubel auf Koh Samui. Denken wir. Das Chaweng Garden liegt sehr zentral, aber abseits der Hauptstrasse mit einer tollen Garten-Bungalow-Anlage und daher ruhig. Denken wir. Perfekte Mischung also. Denken wir.

Wir werden vom freundlichen Hotelangestellten am mittlerweile ausgebauten Flughafen empfangen. Der hat jetzt mehrere Lande/Startbahnen, aber weiterhin nur ein Hüttchen. Der Flughafen - zum Angestellten kann ich nix sagen. In nur 7:30 Minuten kommen wir im Hotel an. Nachdem wir das klamme Zimmer beziehen und ich mich frage, ob man über Nacht schon zu modern beginnt, fällt es Herrn Z. nicht ganz so auf. Denn der kämpft wieder mal - ja, genau - mit dem scharfen Frühstücksomelette (Anm. d. Red.: dieses Mal verliert er grausam).

Nachdem Herr Z. sich fast geräuscharm im Badezimmer die Nase gepudert hat - sonst wär sie ja jetzt ned so weiss - inspizieren wir Pool und Strand. Pool leider viel zu kalt. Maximal 25 Grad. Strand leider viel zu heiss. Mindestens höchstes Tinder-Rating. Zumindest findet Herr Z., dass dies wohl sozusagen das Real-Life-Äquivalent sein muss. Ich muss meinem Ehemann wie immer bedingungslos Recht geben. Wobei man zwischen Sixpack-Steve und Blonde-Betty auch Mutter Beimer und Herrn Meier trifft - Miiiister Meier bitte seiiii, mein Samuraii..Verzeihung, abgedriftet. Wenigstens hört man sie nicht, da die benachbarte Ark-Bar wohl mit der Bondi Beach Bar um die schärfsten Bässe wetteifert. Das Kind freut sich, es gibt hier Jetskis und McDonalds.

Herr Z. gönnt sich ein Bad, ich mir Gedankenfreiheit. Was, wenn wir von hier flüchten würden? Schöne Gedanken. Immer nur kurz unterbrochen von dem Fluglärm der Jets, die gefühlte 10m über den Kopf hinweg donnern. Ich erinnere mich an das romantisch ruhige Mae Nam. Die Booking.com App unterstütz mich dabei. Herr Z. meint, wir sollten mal drüber schlafen. Als ich mein zugegebenermassen sehr leckeres Seafood BBQ direkt am Strand geniesse (das Kind rennt irgendwo rum, Herr Z. dank des Frühstückomeletts noch...ähm...satt), alle Neonlichter angehen und man aufgrund der Jets manchmal nicht mal mehr die Bässe spürt, beschliesst Herr Z. mir Recht zu geben. Wir sind zu alt für den Scheiss.

Die Nacht ist kurz. Wir befürchten kurzzeitig Entführungen durch Aliens, es sind dann aber doch nur die Betrunkenen mit Taschenlampen am Heimweg. Das Kind kotzt im Schlaf. Ohne Aufzuwachen. Bewundernswertes Statement.

Frisch ausgeruht gönnen wir uns ein ausgiebiges Frühstück und geniessen den um diese Uhrzeit wirklich formidablen Strand. Feiner kann Sand nicht mehr sein. Als die Ark-Bar gegen Mittag wieder zum Leben erwacht, suchen wir das Weite. Die Rezeptionistas sind Göttinen. Siri versteht uns (ja, sie heisst wirklich so) und Mama (ja, auch das hab ich nicht erfunden) kümmert sich sogar darum, dass wir die Hälfte der Kosten erstattet bekommen, obwohl es ja nicht an ihnen liegt, dass wir zu bobo für Chaweng sind. Wir lieben Thailand.

Und düsen ab ins Mimosa nach Mae Nam.